
„Auch wer aus anderen EU-Ländern zu uns kommt, trifft auf neue Strukturen, auf ein neues Schulsystem, muss viele Behördengänge erledigen und Formulare ausfüllen. Das kann überfordern, auch wegen möglicher Sprachbarrieren. Genau hier setzt das Projekt GUIDE an“, erklärt Ilona Janzen, die in Erlangen und Umgebung die GUIDE-Beratungen durchführen wird. „Wir sind ein erster Kontaktpunkt, eine Anlaufstelle, die individuell und bedarfsgerecht weitervermittelt sowie durch den Behördendschungel führt.“
Derzeit wirbt sie mit Flyern und Plakaten für das neue gfi-Beratungsangebot GUIDE, dessen Kürzel für „Gemeinsam unterstützen, integrieren und Diversität entdecken“ steht. Auch in Nürnberg und Fürth werden Beratungsstellen eingerichtet. Insgesamt vier Kolleginnen werden dort beraten und begleiten. Schon bald rechnen sie mit den ersten Klient*innen und Gesprächen. Erst im Dezember 2024 haben sie mit den Vorbereitungen begonnen.
Bis zum Andocken an soziale Netzwerke
„Der Bedarf scheint groß“, merkt sie an. „Wir sind in Kontakt mit den Jobcentern, mit den Arbeitsagenturen, mit Rathäusern, mit der Stadtmission und hören immer wieder, dass vor allem benachteiligte Menschen aus Rumänien, Bulgarien und Polen nach ihrer Ankunft Unterstützung benötigen. Sie und natürlich auch alle anderen interessierten, neuzugewanderten Familien aus EU-Ländern werden wir beraten und begleiten, bis sie angedockt haben an den Netzwerken, Diensten und Behörden, die sie für ein gutes Leben hier brauchen. Die Bedarfe und Problemlagen können ganz mannigfaltig sein.“
Das Beratungsangebot GUIDE ist für die Hilfesuchenden kostenlos. Das EhAP Plus-Projekt wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie der Europäischen Union gefördert und ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Zugewanderte EU-Bürger*innen, die das Angebot in Anspruch nehmen, sollten noch nicht länger als fünf Jahre in Deutschland leben.